30 Jahre Kompostieranlage Am Eich - Ein Grund zum Feiern!
Wir – das sind der Ilm-Kreis und der Bewirtschafter HH Kompostierung GmbH & Co. KG - blicken stolz auf 30 Jahre erfolgreiche Arbeit in unserer Kompostieranlage Am Eich in Ilmenau, OT Langewiesen, zurück. Seit der Eröffnung im November 1994 wurden Hunderttausende von Tonnen organischen Abfalls in wertvollen Kompost verwandelt. Dieser natürliche Dünger unterstützt die Bodenfruchtbarkeit, fördert die nachhaltige Landwirtschaft, ist durch den Humusaufbau im Boden ein CO2 Speicher und vermindert Bodenerosionen.
Wir bedanken uns bei allen Bürgerinnen und Bürgern und auch zahlreichen Unternehmen, die uns ihre Garten-, Küchen- und andere Grünabfälle überlassen sowie bei den Partnern, die in den 30 Jahren erfolgreich mit uns zusammengearbeitet haben.
Aber nicht nur in diesem Punkt leistet die Kompostieranlage einen wertvollen Beitrag für die Umwelt. An einem jährlichen Projekttag können Grundschulkinder in Workshops zur richtigen Abfalltrennung und vielen weiteren interessanten Aktivitäten erfahren, wie aus Küchenabfällen wertvoller Kompost entsteht und was man damit machen kann.
Die Bewirtschaftung der Anlage erfolgt durch die HH Kompostierung GmbH & Co. KG und umfasst die Annahme, die Behandlung und Verwertung von Bio- und Grünabfall aus kommunaler Sammlung und Selbstanlieferung sowie auch die Vermarktung aller Outputprodukte der Kompostieranlage einschließlich dem Transport von Stör- und Reststoffen zur Müllumladestation Wolfsberg.
Mit der Eröffnung der Kompostieranlage wurde zeitgleich ab dem Jahr 1994 die Biotonne im Landkreis schrittweise eingeführt. Zurzeit wird der Inhalt aus 18.590 Biotonnen an der Kompostieranlage angeliefert. Das entspricht ca. 5.000 Tonnen Bioabfall jährlich. Hinzu kommen ca. 7.500 Tonnen Grünabfälle aus dem Garten und der Landschaftspflege, so dass insgesamt ca. 13.000 Tonnen organisches Material in der Anlage verarbeitet werden.
Die Kompostieranlage arbeitet nach dem Intensivrotteverfahren der Firma Herhof mit anschließender Mietrotte. Die organischen Abfälle verbleiben für ca. 7-10 Tagen in den Rotteboxen und erhitzen sich in diesem Zeitraum auf ca. 65 °C. Anschließend verbleibt das Material ca. 2 Monate in einer offenen Mietenkompostierung in der Nachrottehalle, bevor es nach mehrmaligem Umsetzen und Absieben in den Verkauf abgegeben wird. Ursprünglich waren 4 Rotteboxen im Einsatz. Aufgrund weiter steigender Bioabfallmengen erhielt die Anlage im Jahr 1997 Verstärkung durch weitere 2 Boxen. Auch die Nachrottehalle wurde ein Jahr später erweitert. Seit 2014 wurden die Öffnungszeiten während der Vegetationsperiode für die Anlieferung von organischen Abfällen verlängert, was auch gern von der Bevölkerung angenommen wurde.
Im Jahr 2018 konnte der Anschlussgrad an die Biotonne weiter erhöht werden. Somit stiegen auch die Bioabfallmengen weiter an, so dass im Jahr 2023 weitere 2 Rotteboxen installiert wurden. Die Endausbaustufe der Anlage ist mit 13.600 genehmigten Jahrestonnen erreicht. Derzeit sind 66,3 % der Grundstücke im Ilm-Kreis an die Bioabfallentsorgung angeschlossen. 33,7 % der Grundstücke sind von der Pflicht zur Nutzung der Biotonne z. B. durch ordnungsgemäße Eigenkompostierung befreit.
Übrigens bekommt der Ilm-Kreis aufgrund der sehr guten Qualität des Kompostes jährlich das RAL-Gütezeichen Kompost durch die Bundesgütegemeinschaft Kompost e. V. verliehen. Der in Ilmenau hergestellte Frisch- und Fertigkompost wurde und wird im Rahmen der so genannten Fremdüberwachung einem umfangreichen System von Probenahmen und Analysen nach den Statuten der Bundesgütegemeinschaft Kompost sowie des RAL-Institutes durch unabhängige Prüflabore unterzogen. Hierbei sind insbesondere Düngeeigenschaften, Schwermetallgehalte, organische Schadstoffe sowie Störstoffe von Bedeutung. Alle geforderten Grenzwerte wurden über 30 Jahre eingehalten und zum Teil erheblich unterschritten.
Damit das auch so bleibt, appelliert der Abfallwirtschaftsbetrieb Ilm-Kreis an alle Nutzer der Biotonnen sowie auch Anlieferer von Grünabfällen: Es gehören ausschließlich organische Abfälle in die Biotonne, keine Plastiktüten oder andere Materialien aus Kunststoff. Das gilt natürlich auch für die Abgabe von Grünabfällen. Steine oder Gegenstände aus Kunststoff bzw. Metall dürfen nicht enthalten sein.
Abfallwirtschaftsbetrieb Ilm-Kreis