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Datum: 23.08.2022

Sammelquote von Gerätebatterien unter 50 Prozent gesunken

Hersteller von Gerätebatterien sind nach dem Batteriegesetz verpflichtet, die von den Vertreibern, freiwilligen Rücknahmestellen sowie den öffentlich-rechtlichen-Entsorgungsträgern erfassten Altbatterien unentgeltlich zurück zu nehmen, zu behandeln und zu verwerten. Hierfür müssen die Hersteller ein eigenes Rücknahmesystem einrichten. Besitzer von Altbatterien wiederum haben die Verpflichtung, die Altbatterien einer getrennten Erfassung zuzuführen.

Doch wo werden alte Gerätebatterien angenommen? Neben den kostenfreien Rücknahmemöglichkeiten im Handel nimmt auch der Abfallwirtschaftsbetrieb Ilm-Kreis (AIK) Altbatterien entgegen. So können Gerätebatterien am Schadstoffmobil, an den Wertstoffhöfen in Arnstadt und Ilmenau sowie samstags von 09:00 bis 11:00 Uhr an der Müllumladestation Wolfsberg kostenfrei abgegeben werden.
Von der Annahme an den genannten Anlagen ausgeschlossen sind E-Bike-Akkus und Industriebatterien. Diese müssen an den jeweiligen Händler bzw. Hersteller zurückgegeben werden. Fahrrad-Akkus sollte der private Nutzer beim Fahrradhändler abgeben. Ein Fahrradhändler, der Elektrofahrräder verkauft, ist gesetzlich verpflichtet, Altbatterien der Art, die er als Neubatterien in seinem Sortiment führt oder geführt hat, unentgeltlich zurückzunehmen.

Besondere Vorsicht ist bei allen Lithium-Ionen-Batterien geboten. Falsch entsorgt können sie gefährliche Brände verursachen. Altbatterien dürfen auf gar keinen Fall im Restabfall oder anderen Wertstoffbehältern entsorgt werden.

Im Jahr 2021 wurde in Deutschland die laut Batteriegesetz vorgeschriebene Sammelquote für Gerätebatterien in Höhe von 50 Prozent nicht erreicht. Dagegen wurde die europäische Mindestvorgabe von 45 Prozent wie im Vorjahr erfüllt. Bei Lithium-Ionen-Akkus ist die Sammelquote noch geringer.

Betrachtet man allerdings die Meldungen der einzelnen Rücknahmesysteme, so haben alle die im Batteriegesetz vorgeschrieben Mindestquote von 50 Prozent erreicht. Die Differenz ergibt sich aus den unterschiedlichen Zeiträumen durch Auflösung und Neugründung von Sammelsystemen, die für die Berechnung der Quoten zugrunde gelegt werden.
Entsprechend einer Veröffentlichung des EUWID Europäischer Wirtschaftsdienst GmbH wurden in Deutschland von den Systemen insgesamt 29.600 Tonnen Gerätebatterien gesammelt. Das sind 1.100 Tonnen zu wenig, um die Mindestquote von 50 Prozent zu erreichen. Werden auf europäischer Ebene die Mindestquoten in einer neuen Batterieverordnung auf mindestens 65 Prozent erhöht, muss die Sammelmenge in Deutschland um mehr als 10.000 Tonnen steigen.


Abfallwirtschaftsbetrieb Ilm-Kreis

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